Testbericht:

Produkt: JISCO von Altmann Micro Machines

Autor: Dipl.-Ing. Bernhard Rother, 2001/03/19, Fürth, Germany

Zunächst eine kleiner Rückblick, wie es zu diesem Testbericht kam:

Ich vereinbarte mit meinem High-End-Händler eine Session zur Demonstration der Unterschiede verschiedener CD- und DVD-Laufwerke. Mir wurde oft beschrieben, dass es hier erhelbliche Klangunterschiede gibt, diese wollte ich mir jetzt an meinen Komponenten, welche auch bei meinem Händler vorhanden waren, vorführen lassen. Außerdem plante ich die Erweiterung meiner Anlage um ein sehr gutes DVD-Laufwerk, welches auch hervorragend CDs wiedergeben kann.

Meine Komponenten:

DAC/AV-Prozessor: TAG McLaren Audio AV32R
Endstufe: TAG McLaren Audio 100x5R
DVD/CD-Laufwerk: Pioneer DV717
Lautsprecher: B&W Nautilus 802 Main/B&W HTM1 Center/B&W Rear Nautilus
804/Subwoofer B&W ASW4000
Kabel: Straight Wire Rhapsody II zwischen Prozessor und Endstufe sowie zu den Lautsprechern, Straight-Wire SilverLink, MegaLink und InfoLink Digitalkabel

Getestete Laufwerke bei meinem Händler vor Ort:

TAG McLaren CDT 20R T2L (CD-Laufwerk, Clock-Link nicht verwendet)
TAG McLaren DVD32R (DVD-Laufwerk, Clock-Link zunächst nicht verwendet)
Marantz DV17 (DVD-Laufwerk und -Player)
Ensemble Dichrono Drive (CD-Laufwerk)

Es wurde ausschließlich die CD-Wiedergabe getestet. Ein Vergleich der Surround-Wiedergabe oder 24Bit/96kHz-Aufnahmen wurde noch nicht durchgeführt.

Bevor ich mich jedoch zu meinem Händler begab, um die beabsichtigte Session durchführen zu lassen, wollte ich mich mit der Gründlichkeit eines Ingenieurs über die Klangprobleme bei digitalen Audioquellen informieren und traf dabei natürlich auf www.jitter.de.

Die Informationen auf dieser Site waren so ausführlich und gut erklärt, dass ich hervorragend vorbereitet den Termin bei meinem Händler wahrnahm.

Ich war schockiert, wie groß die Unterschiede zwischen den verschiednen Laufwerken an meinen Komponenten waren. Ich gehe hier nicht näher auf die einzelnen Ergebnisse ein, da wir uns ja für den JISCO interessieren. Soviel sei gesagt, der DVD32R stellte bei den Hörtests einen Quantensprung gegenüber dem CD-Laufwerk aus gleichem Hause und dem Marantz DV17 dar.

Ein wenig später kam das Ensemble Dichrono Drive CD-Laufwerk hinzu und verzeichnete bzgl. der CD-Wiedergabe gegenüber dem DVD32R nochmals einen leichten Vorsprung. Das Ensemble-CD-Laufwerk spielte noch dynamischer und prägnanter und höher auflösend als der DVD32R.

Zur Wahrung der Vergleichbarkeit haben wir die Clock-Sync-Leitung (TAG McLaren SyncLink) der TAG McLaren-Geräte zunächst nicht verwendet. Für meine Anwendung als sehr gutes DVD-Laufwerk mit hervorragender CD-Wiedergabe wäre damit der DVD32R (aktueller Listenpreis 12.500 DM) nun die absolut 1. Wahl gewesen.

Aber zunächst der "Sieger" bei reiner CD-Wiedergabe, das Ensemble Dichrono Drive CD-Laufwerk, welches ich mir auch gleich mit nach Hause nahm (leihweise natürlich, Listenpreis 15.000 DM).

Am nächsten Tag veranstaltete ich einen ausgiebigen Hörvergleich an meiner heimischen Anlage (s.o.) zwischen meinem Consumer DVD-Laufwerk Pioneer DV717 und dem Dichrono Drive von Ensemble (Preisunterschied ca. Faktor 10).

Ich verwendete zunächst vor allem Musikstücke, welche einzelne akustischeInstrumente oder Stimmen in einem Studio, möglichst ohne zusätzliche elektronische Effekte, beinhalteten (z.B. Friedemann "Aquamarine" Track 6,8,9, Steven Strauss "Powderhouse" Track 2, diverse Tracks auf Christy Baron von Chesky Records, Sarah K. Hobo u.s.w.).

Ich achtete dabei vor allem auf die Wiedergabe der Studio- bzw. Raumakustik (Hall, Tiefe ...) sowie die Dynamik der Instrumente und deren Räumlichkeit und Klarheit. Bei Orchesterwerken mit vielen unterschiedlichen Instrumenten ist dies wohl ebenfalls möglich, aber bei diesen feinen Unterschiden sehr schwierig.

Wie nicht anders zu erwarten, waren die Unterschiede zwischen dem Ensemble- und dem Pioneer-Laufwerk äußerst frappant. Der Pioneer macht seine Sache wirklich nicht schlecht, aber ihm fehlt diese Luftigkeit und Klarheit. Es spielte sich alles zwischen meinen Lautsprechern ab, als wäre der Raum um meine Lautsprecher begrenzt. Die Darstellung der Raumakustik (Hall, Tiefe, ...) war zwar vorhanden, aber eher unruhig und hörte immer einen Meter vor meiner Hörposition auf. Manche Raumakustik, z.B. der Instrumente oder der Stimme der Steven Strauss-CD, konnte man manchmal kaum noch wahrnehmen.

Das Ensemble Laufwerk gab alles sehr dynamisch, hochauflösend und doch angenehm weich wieder. Der ganze Raum war von Ambiente und Klang erfüllt - sehr entspannend. Ich war überrascht, was in meiner Anlage steckt.

Aber bei all diesen Tests ging mir das was ich auf www.jitter.de gelesen hatte nicht aus dem Kopf. Musste ich mir wirklich ein 15.000 DM-Laufwerk kaufen oder ging es auch anders. Alle schwärmen so von dem UPCI und dem neueren JISCO, dass ich es kaum glauben konnte. Nach langem überlegen, ca. 2 Stunden, und dem abwägen des Risikos - es gibt nämlich keines, da man den JISCO innerhalb von 2 Wochen zurücksenden kann, bei voller Kostenerstattung - habe ich den JISCO am folgenden Tag telefonisch bestellt.

Ich hatte ein langes, freundliches und äußerst kompetentes Gespräch mit Herrn Charles Altmann, Inhaber der Altmann Micro Machines und Hersteller des JISCO, welches mich in meiner Entscheidung mehr als Bestätigte. Nach zwei endlos langen Werktagen hatte ich das Gerät endlich im Haus.

Ich will es nicht zu spannend machen, deshalb ein kurzes Resümee vorab:

Ich war schockiert - der JISCO ist der absolute Wahnsinn - eine derart beeindruckende Verbesserung der Klangqualität, dass es einem kalten Schauer über den Rücken jagt.

Der JISCO besteht aus zwei kleinen Päckchen, dem eigentlichen Gerät und einem "kleinen" Netzteil. Der JISCO selbst ist massiv und hochwertig verarbeitet (ich verwende die Cinch/Cinch-Version, es gibt jedoch verschiedene Anschlussausführungen), die Anschlüsse sind vergoldet und machen ebenfalls einen massiven und stabilen Eindruck. Aufgrund des mitgelieferten T-Stückes lässt sich der JISCO in verschiedenen Positionierungsvarianten an einem DAC, Prozessor, CD-Recorder u.s.w. anschließen.

Ich ließ den JISCO ca. eine Stunde aufwärmen. Dies lag jedoch eher an der Tatsache, dass er sehr kalt aus der Verpackung kam und ich Kondenzwasserbildung vermeiden wollte. Dann ließ ich ihn nochmals eine Stunde an meiner Anlage an einem Digitaleingang laufen, ohne hineinzuhören (wollte mir die Überraschung nicht verderben).

Dann begann ich mit den Hörtests. Der Pioneer DV717 in Verbindung mit dem JISCO "schlug" das Ensemble Dichrono Drive problemlos. Die Instrumente wie z.B. Gitarren oder Percussion waren noch dynamischer und klarer und standen teilweise wie festgenagelt im Raum. Das Ensemble-Laufwerk machte es schon sehr gut, aber der JISCO/DV717 brachte noch einen Tick mehr Brillanz hinzu.

Ein Saxophon oder eine Mundharmonika wurde noch prägnanter und "härter" dargestellt. Manchmal waren die Instrumente und die Stimmen zu klar und hochauflösend, dass man eigentlich schon wieder ein wenig leiser machen wollte. Besonders ist mir dies bei Steven Strauss "Powderhouse" aufgefallen.

Die auf der Aufnahme vorhandene Raumakustik wurde noch raumfüllender transportiert.

Zum Test der dynamischen Komponenten wählte ich noch Phil Collins Big Band "A Hot Night In Paris", Track 9. Auch hier war die Verbesserung eindeutig hörbar - noch präziser und dynamischer, die einzelnen Instrumente noch besser unterscheidbar, das Schlagzeug mit einem unglaublichen "Bums".

Die Unterschiede zwischen einem Highest-End-Laufwerk wie dem von Ensemble und der JISCO/DV717-Kombi sind eindeutig hörbar und stellen meiner Meinung eine deutliche Verbesserung dar.

Die Verbesserungen zwischen einem DV717 und der JISCO/DV717-Kombination stellt einen klanglichen Quantensprung dar.

Ich bin derart begeistert, dass ich den JISCO auf jeden Fall empfehlen kann.

Der JISCO verbessert Consumer-Geräte auf bestes High-End-Niveau, bietet jedoch noch derart viel Potential, dass selbst High-End-Geräte noch von ihm profitieren -

uneingeschränkt empfehlenswert.

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